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Listy

Die Geschichte der Zeitschrift Listy reicht zurück bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zu dem damals einflussreichsten und meist gelesenen tschechoslowakischen kulturpolitischen Blatt Literární noviny (Literarische Zeitung), dem Presseorgan des Tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes. Nach dem Schriftstellerkongress im Jahr 1967, dessen Teilnehmer sich scharf gegen das politische Regime Antonín Novotnýs ausgesprochen hatten, wurde Literární noviny den Schriftstellern entzogen. Anfang 1968 begann die Zeitschrift mit derselben Redaktion und unter dem Titel Literární listy wieder zu erscheinen. Sie musste zwar nach dem Einmarsch der Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten eingestellt werden, erschien jedoch im November 1968 wieder, absichtlich unter dem vereinfachten Titel Listy (dt. „Blätter“). Die letzte Nummer erschien im Mai 1969.

Als ein Jahr später der ehemalige Direktor des Tschechoslowakischen Fernsehens und einer der Protagonisten des „Prager Frühlings“ Jiří Pelikán (1923–1999) mit seinen Mitarbeitern in Rom über die Gründung eines Periodikums nachdachte, war es nur logisch, dass er sich entschloss, mit dem Titel Listy an die ursprüngliche Zeitschrift und ihre Geschichte anzuknüpfen. Der Charakter des Blattes, dessen erste Nummer Anfang 1971 erschien, wurde geprägt von den Interessen des Kreises der Mitbegründer, aber auch von den begrenzten Möglichkeiten der Veröffentlichung in der Zeit der sog. Normalisierung. Anfangs war das Feuilleton das häufigste literarische Genre, später kamen, dank sich erweiternder Kontakte zu einheimischen und ausländischen Autoren, verstärkt literarische Artikel hinzu. (Vertreter des tschechoslowakischen Exils aus der Zeit nach dem August 1968 und nach dem Februar 1948 arbeiteten ohne Schwierigkeiten zusammen.) Fast ausschließlich der Belletristik gewidmet war das Jahrbuch von Listy „Čtení na léto“ („Lesestoff für den Sommer“, aus dem Jahr 1980). Listy und die Zeitschrift Svědectví, von Pavel Tigrid in Paris herausgegeben, wurden die wichtigsten, vor allem auf den Leser in der Tschechoslowakei orientierten Exilperiodika. Praktisch alle bedeutenden Publizisten, Politiker und Schriftsteller, ob im Exil lebend oder zu Hause mit Schreibverbot belegt, veröffentlichten hier ihre Artikel. Die Zeitschriften wurden über die Landesgrenze geschmuggelt (Listy wurde sogar in einer verkleinerten Version gedruckt), sie waren im Umlauf, sie waren aber auch Zielscheibe kommunistischer Propaganda und es war nicht ungefährlich, sie zu besitzen und zu verbreiten.

Im Gegensatz zu Svědectví erschien Listy auch nach 1989 weiter, Jiří Pelikán verlegte den Sitz der Redaktion nach Prag. In den 90er Jahren kam es nach und nach zu Veränderungen in der Redaktion. 2003 nahmen sich die Olmützer Redakteure Václav Burian und Tomáš Tichák der Herausgabe an, der Kreis der Autoren blieb bestehen, der Chefredakteur, der bedeutende tschechische Politik-Analytiker Václav Žák, blieb im Amt. Die wohl einzigen markanteren Veränderungen waren die neue graphische Gestaltung, modern und dennoch inspiriert von der Zeitschrift Listy der 60er Jahre, und vor allem die Rückkehr zu Kultur- und Literaturthemen, die in den 90er Jahren politischen Themen das Feld räumen mussten.

In der Gegenwart orientiert sich Listy auf in- und ausländische politische und historische Analysen, Essayistik und Studien, veröffentlicht aber u. a. auch Feuilletons, Erzählungen und Auszüge aus bisher unveröffentlichten Werken. Ganz gleich welche Themen behandelt werden – Bedingung ist hohes sprachliches und gedankliches Niveau. Die Texte erscheinen in tschechischer oder slowakischer Sprache. Listy bringt Rezensionen neuer Bücher – von Essayistik über Prosawerke bis hin zu Poesie – und Ausstellungsbesprechungen; eines der Hauptanliegen ist, auf Werke aufmerksam zu machen, die stärkere Beachtung verdienen. Seit 2004 stellt Listy in jeder Ausgabe tschechische, slowakische und polnische Lyriker vor. Seit demselben Jahr erscheint auch ein Fotoreportagen-Zyklus, der Arbeiten bekannter Fotografen und tschechischer und mitteleuropäischer Fotografen der jüngeren Generation vorstellt.

Seit 2004 verleiht Listy den nach dem Gründer der Zeitschrift benannten Pelikán-Preis. Der erste Preisträger war der polnische Politiker und Publizist Tadeusz Mazowiecki. In den darauf folgenden Jahren wurde der Preis an die tschechische Schriftstellerin Alena Wagnerová, an den ungarischen Bohemisten György Varga, den polnischen Journalisten Adam Michnik, den tschechischen Politologen Jaroslav Šabata, den deutschen Priester Anton Otte, an die tschechische Politologin Vladimíra Dvořáková und im Jahr 2011 an die slowakische Ministerpräsidentin Iveta Radičová vergeben.


Knihovna Listů

Ondřej Vaculík:
Člověk jménem Rour

Jan Novotný:
Mizol a ti druzí

Dušan Havlíček:
Jaro na krku. Můj rok 1968 s Alexandrem Dubčekem

Václav Jamek:
Na onom světě se tomu budeme smát

Anna Militzová:
Ani víru ani ctnosti člověk nepotřebuje ke své spáse

Jurij Andruchovyč:
Rekreace aneb Slavnosti Vzkříšeného Ducha

Jiří Pelikán, Dušan Havlíček
Psáno z Říma, psáno ze Ženevy

Jiří Weil:
Štrasburská katedrála.
Alena Wagnerová:
Co by dělal Čech v Alsasku?

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Cena Pelikán

Od roku 2004 udělují Listy Cenu Pelikán - za zásluhy o politickou kulturu a občanský dialog. Více o Ceně Pelikán.

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